Frankreich Ligue 1 - Wetten
Der Wettkampf um europäische Trophäen bietet uns seit Jahrzehnten Fußball vom Feinsten. Traditionell sind es England, Spanien, Italien und Deutschland, die das Geschehen dominieren.
Seit den 90ern gab es vonseiten französischer Clubs zahlreiche Versuche, in diesen erlauchten Kreis aufgenommen zu werden.
Mit bescheidenem Erfolg. Stattdessen befindet man sich seit Jahren in einem Dauerkonflikt mit Portugal um Platz 5. Dass die Franzosen nicht an die ewige Top 4 herankommen, hat historische Gründe und die sind für so manchen Fan, für den es nur König Fußball gibt, nicht immer leicht nachzuvollziehen.
Gründung
In Frankreich hatte man das runde Leder nicht viel später entdeckt, als es in Italien oder Spanien der Fall war - die ersten Meisterschaften wurden schon ab 1894 bestritten. Dennoch war man im Vergleich zu anderen Ländern merklich weiter davon entfernt, den Fußball zu einem Nationalsport zu machen. Die Vereinsaktivitäten und Wettbewerbe spielten sich zu Beginn ausschließlich in Paris ab. Die Hauptstadt (oder eine Region) als Ausgangspunkt, von dem aus das Englische Spiel seinen Siegeszug antreten sollte, war dennoch kein französisches Spezifikum. Ebenso wenig eine Vielzahl an untereinander streitenden und konkurrierenden Verbänden. Das gab es woanders auf dem Kontinent auch. Es war ein anderer Umstand, der die Entwicklung des Fußballs lähmte und der darf durchaus als typisch französisch kategorisiert werden.
Der Radsport war unbestrittene Nummer 1 und stellte das runde Leder spät bis ins 20. Jahrhundert in den Schatten. Kein Wunder, dass das bedeutungsträchtigste Radrennen der Welt die Tour de France ist. Dass der Ball aus diesem Schatten herauszurollen begann, war nur langsam abzusehen. 1932 entstand erstmalig ein landesweit organisierter Ligabetrieb, nachdem alle wirtschaftlichen und sportpolitischen Barrieren beiseitegeschafft wurden. Genau genommen war die Einführung eines solchen Betriebs nicht länger aufzuhalten, da das Aufkommen des mancherorts verpönten Berufsspielertums Mitte der 1920er überhandnahm. Die Liga war zunächst in zwei Spielstaffeln aufgeteilt, wobei die Zusammensetzung der Clubs nicht die regionale Herkunft berücksichtigte. Erster Meister in der Saison 1932/33 hieß Lille.
Viele Änderungen, viele Meister
In einer Hinsicht entwickelte sich der Sport schneller als in den Nachbarstatten: Bereits nach der ersten Saison wurde der landesweite Wettbewerb eingleisig organisiert. Mit Kriegsbeginn war es natürlich nicht mehr möglich den Spielbetrieb in diesem Modus weiter fortzuführen. Obwohl die Ausnahmesituation bis 1945 andauerte, gründete der Verband die national organisierte Liga neu mit den Mannschaften der Saison 1938/39. Diese Entscheidung warf so einiges durcheinander und brachte wettbewerbstechnisch viel Gutes mit sich: In der Nachkriegszeit sahen die Fans bis 1966 die vermutlich spannendsten Meisterschaften. Neun Vereine können aus dieser unberechenbaren Ära mindestens einen Titel vorweisen. Nur Nizza und Nantes gelang es, ihren Status als amtierender Meister zu verteidigen.
Dann tat sich erstmalig der AS Saint-Etienne hervor als der scheinbare Dominator der Liga und setzte sich von 1967 bis 1970 vier Mal hintereinander die Krone auf. Obwohl sie bis 1981 sechs weitere Titel einheimsten, verlor der Wettkampf keineswegs an Spannung – denn die Entscheidungen blieben knapp. Schließlich hatten Marseille, Nantes, Monaco und Strasbourg stets ein Wörtchen mitzureden. Damit endete aber die Epoche der Grün-Weißen, die sie bis heute zum Rekordmeister macht. Das Zepter übernahmen anschließend ihre Hauptrivalen Nantes und Monaco, doch 1983 erschien schon Bordeaux auf der Bildfläche mit drei Titeln. Gefolgt von Marseille, die Ende der 80er einen Erfolgslauf von vier Meisterschaften hinlegten.
Die Unvorhersehbarkeit des nationalen Kräftemessens hatte nicht nur Vorteile für Zuseher, die fesselnde Titelrennen sehen wollten. Von vielen wird angenommen, dass die Konkurrenzfähigkeit mehrerer Teams insgesamt für eine kollektive Leistungssteigerung sorgte und man gleichermaßen international breiter aufgestellt war. In der Europa League gereichte es für Bordeaux (1996) und Marseille (1999) zum Finaleinzug - ohne aber dieses gewonnen zu haben. PSG jedoch gewann 1996 den Europapokal der Pokalsieger. Ein nicht mehr existenter Wettbewerb, dessen illustre Runde an Gewinnern (Barcelona, Milan, Arsenal…) durchaus seinen Wert erahnen lässt. Der wohl wichtigste Erfolg und von großer Bedeutung für das Ansehen der Liga war demgegenüber der Sieg Marseilles in der Champions League 1993.
Lyon & PSG - Die Ära des Absolutismus
Bis zur Jahrtausendwende blieb der Titelkampf von wenigen Ausnahmen ausgenommen ein aufregender Schlagabtausch. 2002 - ein Jahr vor der Umbenennung der „Division 1“ in die „Ligue 1“ schloss sich dem bunten Meister-Reigen dann erstmalig Olympique Lyon an und verharrte länger an der Spitze, als es je eine Mannschaft davor getan hat. Der 1950 gegründete Club holte nicht nur plötzlich sieben Trophäen in Serie, Olympique erhielt durch solide Auftritte in der Champions League internationale Anerkennung. Gutes Scouting und raffinierte Einkaufspolitik brachten das Team an die Spitze, die sie allerdings seit 2008 haben nicht mehr wiedererklimmen können. Einerseits aus eigenem Unvermögen, andererseits stieg 2011 ein katarisches Konsortium beim Mode-Club PSG ein.
Paris Saint Germain hat seit seinem Bestehen (1970) überaus reiche Besitzer gehabt und war zweimaliger Meister, dümpelte aber zu diesem Zeitpunkt in der Tabelle so dahin. Reich reichte nicht mehr aus. Es war fast schon PSGs logische Konsequenz sich an den Bestbietenden zu verkaufen, für den Geld keine Rolle spielt: Die von Nasser Al-Khelaifi geführte Übernahme sollte den Erfolg zurückbringen – möglichst schnell und möglichst viel davon. In einer Liga mit hervorragenden Spielern, aber mit nur moderaten finanziellen Möglichkeiten ausgestattet, war es durch eine Finanzspritze aus dem Öl-Staat nicht schwer, einen Kader von Weltklassekickern aufzustellen. Die Hauptstädter besitzen inzwischen neun Titel, der zehnte wird ihnen in dieser Saison kaum zu nehmen sein, aber das eigentliche Ziel lautet der Gewinn der Champions League. Diesem Ziel waren die Pariser 2020 näher denn je und scheiterten letztendlich am FC Bayern. Ironischerweise hatten die Münchner zuvor im Halbfinale den Ligue 1-Primus der 00er Jahre Lyon ausgeschaltet.
Um endlich mit Marseilles Sieg der Königsliga von 1993 gleichzuziehen, verstärkte der katarische Geschäftsmann 2021 die Truppe um Mbappe und Neymar erheblich, und lotste unter anderem den vermutlich besten Spieler aller Zeiten nach Paris – Lionel Messi. Was nach dem tödlichsten Trio aller Zeiten aussieht, stellte sich bisher für die europäische Konkurrenz als falscher Alarm heraus. Trotz all der Investitionen hinkt PSG seinem Gründergedanken hinterher, ein glanzvoller Repräsentant seiner Stadt zu sein und dabei nicht minder spektakulär aufzutreten. Dies hat viel mit der Kluft zu tun, die zwischen PSG und dem Rest der Liga herrscht. Die DNA, nachdem sich Saint-Germain sehnt, ist einem Club wie Real Madrid durch die Geschichte historisch angeboren, bei PSG ist man bislang am eigenen Selbstanspruch gescheitert. Was aber nichts daran ändert, dass sich die mit Superstars gespickte und nicht immer leicht zu trainierende Mannschaft Jahr für Jahr im engen Favoritenkreis der potentiellen Kandidaten für den Sieg des Champions League-Henkelpotts wiederfindet.
Internationale Platzierungen und Abstieg
Um für die Königsklasse stets qualifiziert zu bleiben, ist der nationale Titel der Mindestanspruch und in PSGs denkbar engem Toleranzbereich die Vizemeisterschaft noch im Rahmen des Akzeptablen. Da die Ligue 1 die Top 4 in der UEFA 5-Jahres Wertung nicht so bald einholen wird, gibt es zwei statt vier fixe Reservationen für die höchste europäische Klasse. Und so ist PSG seitdem historisch teuren Aufkauf nur bei zwei Anläufen nicht Meister geworden, dafür eben relativ souveräner Vize. An diesem Trend wird sich auch in naher Zukunft vermutlich nichts ändern.
Bei insgesamt 20 Teams werden fünf internationale Plätze vergeben. Rang drei ermöglicht ebenfalls den Zutritt zum Club der Besten, aber nur über eine zusätzliche Qualifikationsphase. Fix ist die Vergabe eines Europa League Tickets für den 4. Platz und der fünfte qualifiziert sich für die neu gegründete Europa Conference League, die jedoch für alle Teilnehmer eine eigene Qualifikationsphase vor der eigentlichen Gruppenrunde vorsieht. Sollte es in der nicht Liga nicht klappen, haben schlechter platzierte Mannschaften immer noch die Möglichkeit, sich über den Coupe de France Zugang zum zweitwichtigsten europäischen Wettbewerb zu sichern.
Die letzten zwei treten den Gang in den Unterbau der Ligue 1 an. Seit der Saison 20/21 existiert wieder die Relegation. Wodurch es dem Drittbesten der Ligue 2 möglich ist, den 18. des Oberhauses herauszufordern. Gleich bei deren Wiedereinführung musste sich der achtmalige Meister Nantes gegenüber dem Zweitligisten Toulouse in einem Hin- und Rückspiel durchsetzen. So wechselhaft die Liga die längste Zeit war, wäre nichts Neues gewesen, wenn sich Nantes in Ligue 2 wiedergefunden hätte. Immerhin sind Abstürze nach erfolgreichen Phasen ein vertrautes Szenario, wie auch das Beispiel Lyon zeigte. Nicht weniger Beispielhaft ist der Leistungseinbruch vom gegenwärtigen Meister Lille, der große Probleme hat, das Tabellenniemandsland zu verlassen. Dies ist aber nicht die einzige Besonderheit.
Frankreich – ein Land ohne Derbys
Es gibt Rivalitäten, aber keine Derbys im klassischen Sinn. Das letzte Aufeinandertreffen zweier Lokalrivalen in der Ligue 1 gab es seit 1990 (PSG vs. Racing Paris) nicht mehr. Solche Begegnungen gibt es höchstens im Cup, allerdings passiert es nur äußerst selten, dass zwei Clubs aus der gleichen Stadt einander zugelost werden. Dies hat ebenfalls einen strukturellen Hintergrund, der primär auf finanzielle Verhältnisse zurückzuführen ist: In den 60er Jahren ist der Professionalismus für etliche Vereine untragbar geworden – viele zogen sich aus dem Geschäft zurück. Der Staat musste dieser Entwicklung entgegenwirken.
Die öffentliche Hand lieferte finanzielle Zuschüsse, um weitere Auflösungserscheinungen zu verhindern. Da die Vereine in der Nachkriegszeit von diesen Zuschüssen abhängig waren, mussten sich ortsgleiche Clubs die Hilfsmittel teilen. Gegeneinander zu konkurrieren, war in dieser Lage existenzgefährdend, weshalb es vermehrt zu Fusionen kam. Die finanzielle Bredouille lag auch in der mangelnden Popularität des Fußballs begründet, der sich, wie eingangs erwähnt, die längste Zeit hinter dem Radsport anstellen musste. Während anderswo die Feindschaft seit Jahrzehnten mit Leib und Seele gelebter Teil der Fußballkultur war, gab es in Frankreich schlichtweg zu wenige Anhänger für überlebensfähige Lokalrivalitäten.
Solch ein Mangel an Fans wäre heute nicht mehr vorstellbar. Was existierende Rivalitäten – die sich parallel zum Ansehen des Sports entwickelten und mitunter die erbittertsten Europas sind – eindrucksvoll beweisen. Es gibt Begegnungen, deren Intensität sowohl auf dem Rasen als auch auf den Zuschauerrängen die Charakterzüge eines echten Derbys tragen. Das Aufeinandertreffen von Saint-Etienne gegen Lyon – auch wegen der vergleichsweise geographisch geringen Distanz – gehört definitiv dazu. Wie auch immer man die Definition auslegt, nur wenige haben den Derbycharakter derart vehement verinnerlicht, wie das französische Publikum es tut.
„Marseille – PSG“ etwa braucht nicht die Tradition von Old Firm (Glasgow) oder dem Derby Della Capitale (Rom), um für die Sicherheitskräfte ein potentielles Problemspiel darzustellen. Doch nicht nur bei diesem Aufeinandertreffen kann es auf den Tribünen zu hitzigen Situationen kommen. In der Saison 2021/22 sah sich der Verband gezwungen, Olympique Lyon und OGC Nizza jeweils einen Punkt aufgrund Tumulte seitens des Publikums abzuziehen. Es hat lange gedauert, bis die Franzosen den Fußball ins Herz geschlossen haben, dafür sind die enthusiastischsten unter ihnen umso eifriger bei der Sache.
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